Österreichs Klimaministerin Leonore Gewessler hat diese Woche eine äußerst kontroverse Kampagne ins Leben gerufen, bei der es darum ging, die Haut der Menschen in eine lebendige Werbung für das Klimaticket des Landes zu verwandeln.
Der Anreiz, eine Aktivierungsaktion während zweier Musikfestivals am Wochenende, versprach den ersten drei Personen, die sich dauerhaft mit dem Wort tätowieren ließen, ein kostenloses Klimaticket – gut für ein Jahr lang unbegrenzte landesweite Fahrten mit der Bahn, dem Bus, der Straßenbahn oder der U-Bahn „Klimaticket“.
Berichten zufolge nahmen sechs Personen das Angebot des Ministeriums an, drei bei jeder Veranstaltung. Ihre Tinte wurde unverzüglich in einem Pop-up-Tattoo-Studio aufgetragen, auf dem ein Banner mit der Aufschrift „Aktion, die unter die Haut geht“ warb, der Slogan der One Mobility GmbH, dem Vertriebspartner des Klimatickets, laut Salzburger Nachrichten.
Während die Initiative in den sozialen Medien kritisiert wurde, sagte Jakob Lambert, Geschäftsführer der One Mobility GmbH: „Das Feedback auf den Festivals war äußerst positiv.“ Er erklärte: „Keiner von ihnen hat sich das erste Tattoo seines Lebens tätowieren lassen, es war eher wie bei Leuten, die schon ein paar haben und jetzt noch eins haben.“
Um den Wert der Kampagne zu verteidigen, fügte er hinzu, dass nur Erwachsene sich tätowieren lassen dürften und dass das Angebot nur am frühen Nachmittag und nicht am Abend, wenn die Leute vermutlich trinken könnten, angeboten werde.
„Die Aktion kommt bei der Zielgruppe sehr gut an, es gibt extrem viele Besucher, die ihren Körper mit Tattoos verschönern wollen“, sagte Lambert.
Das jährliche Klimaticket, das 2021 eingeführt wurde, um Österreicher zu ermutigen, sich für nachhaltige Transportmöglichkeiten zu entscheiden, wird in der Regel für 1.095 Euro (etwas mehr als 1.180 US-Dollar) verkauft, was drei Euro pro Tag entspricht. Derzeit seien in Österreich 245.000 Menschen im Besitz eines Klimatickets, berichtete die Filiale.